Morgens um zehn, während ich, was in dieser Angelegenheit von gewisser Bedeutung ist, noch unter dem Einfluss der vergangenen Nacht und der in ihr nach langer Zeit zum wiederholten Male aufgetretenen Hinterkopfschmerzen, die ich durch die Einnahme dreier mir von meinem Internisten verordneten Tabletten Hechnalblastolon zeitweise erfolgreich zu bekämpfen versucht hatte, stand, rief mich, als ich an meinem Schreibtisch saß, die Schlanghammer an und bat um eine kurze Version meines Lebenslaufes, meiner Vita, wie die Schlanghammer sich ausdrückte, meiner künstlerischen Vita, wie sie zu sagen pflegte, sich der abgeschmacktesten nur denkbaren Formulierung bedienend.
Und ich sagte der Schlanghammer auch noch zu, ihr diese kurze Version meiner künstlerischen Vita bis um die Mittagszeit zu liefern, obwohl doch, was die Schlanghammer hätte wissen können, und was um so mehr auch mir selbst hätte klar sein müssen, das Verlangen nach einer Vita, noch dazu einer künstlerischen Vita, von der die Schlanghammer nun schon seit Jahren mir gegenüber immer wieder und wieder geradezu zwanghaft spricht, mich auf Tage zerstören würde.
Eine Woche lang, so dachte ich an meinem Schreibtisch, in der mir das Vibrato der Schlanghammerstimme als der Inbegriff alles Ekelhaften erschienen war, hatte ich das Telefon gemieden und meine Gehörgänge gegen sein Läuten verschlossen; ausgerechnet jetzt, als ich die mich allmählich stumpfsinnig machende Isolation nicht mehr zu ertragen vermochte und ich der Versuchung nachgab, den Hörer des läutenden Telefones einmal zu ergreifen und endlich wieder eine menschliche Stimme zu hören, um so eine dringend notwendige Geistes- und Körperberuhigung zu erlangen, erreichte mich die widerwärtige und niederträchtige Stimme der Schlanghammerischen mit ihrem abstoßenden Verlangen nach einer künstlerischen Vita.